Die Initiative verlangt ein bedingungsloses Verbot von Tierversuchen sowie ein Importverbot von Produkten, die anhand von Tier- oder Menschenversuchen getestet worden sind – dies erscheint zu radikal, um heute in der Schweiz umgesetzt zu werden, vor allem da wir schon eine der strengsten Regelungen in diesem Bereich haben. Die Initiative stellt insbesondere ein Hindernis für die Forschung dar, die sich aktuell noch auf solche Versuche stützt. Im Hinblick auf die Wettbewerbsfähigkeit würde die Schweiz an Attraktivität verlieren, falls die Initiative angenommen würde: Tatsächlich würden viele Arbeitsplätze durch die wahrscheinliche Verlegung von Unternehmen ins Ausland verloren gehen.
Ich bin aus diesen Gründen gegen die Initiative; nichtsdestotrotz unterstütze ich den Vorsatz, Tierversuche zu reduzieren und noch wichtiger, unwirksame und nicht zielführende Methoden aufzugeben. Die Förderung der 3R-Prinzipien (« reduce, replace, refine ») scheint mir eine angemessene und langfristige Lösung zu sein, damit die Anzahl der in der Forschung eingesetzten Tiere reduziert wird, die Tierversuche durch andere Methoden ersetzt werden, und damit die Lebensbedingungen dieser Tiere verbessert werden.
Louise Probst
Komitee und Sekretärin der jungen grünliberalen, Freiburg